Vertragsverlängerungen und neues Personal: Volley Luzern stellt die Weichen für nächste Saison27.01.23

Alle vier aktuellen Nationalspieler bleiben dem NLA-Klub ein weiteres Jahr erhalten. Auch Neuzuzüge sind geplant. Doch wie wollen die Luzerner das neue Kader finanzieren?


Luzerner Zeitung vom 27.01.2023

Noch stehen vier Spiele aus bis zum Ende der NLA-Qualifikationsrunde, und doch denkt man bei Volley Luzern bereits an die nächste Saison. «Die Weichen sind gestellt», sagt Sportchef Jörg Gautschi und freut sich darüber, dass mit Alex Lengweiler, Peer Harksen, Bruno Jukic und Luca Müller alle vier aktuellen Nationalspieler für die nächste Saison zugesagt haben.

Einfach war es nicht, die vier Cracks zu überzeugen, weil sie laut Gautschi teils sehr lukrative Angebote von anderen Vereinen hatten. Aber am Schluss entschied der «positive Teamgeist» in Luzern, wie der 21-jährige Mitte-Blocker Alex Lengweiler bestätigt: «Wir haben hier was Tolles aufgebaut und wollen das in der nächsten Saison weiterführen. Unser Ziel ist es, ein Schweizer Topklub zu werden. Deshalb haben wir zusammen entschieden, ein weiteres Jahr in Luzern anzuhängen.»

Kommt ein fünfter Schweizer Nationalspieler?

Um ganz vorne mitzuspielen, braucht es im Kader der Luzerner wohl die eine oder andere Ergänzung. Das sieht auch Gautschi so: «Wir sind an verschiedenen Spielern dran.» So sei der Zuzug des Malterser Mitte-Blockers Roy Schmid (20) von Schönenwerd praktisch beschlossene Sache. Und bald könnte laut Gautschi ein fünfter Schweizer Nationalspieler zu den Blauweissen stossen: «Wir verfolgen unsere Strategie konsequent weiter. Wir wollen unser Team um einen Kern von starken Schweizern herum aufbauen. Die beiden Ausländer sollen dann sozusagen die Kirsche auf der Torte sein.» Dass das Ganze nicht kostenlos vonstatten geht, versteht sich von selbst. Wie will Luzern das neue Kader finanzieren, hatte es doch in den vergangenen Jahren immer wieder mit existenziellen monetären Problemen zu kämpfen? Gautschi: «Wir kämpfen weiter, aber wir sind optimistisch. Die neue Donatorenvereinigung «Friends Volley Luzern» findet grossen Anklang, und auch der Kanton hat seinen Beitrag an unsere Aktivitäten erhöht. Was uns noch guttun würde, wäre ein weiterer Sponsor, der 20 000 bis 30 000 Franken beisteuert. Das würde sich positiv auf die Zusammenstellung des Kaders auswirken.»

Wo neue Spieler kommen, gehen auch welche. So wird es auch bei Volley Luzern einen gewichtigen Abgang geben. Für den 38-jährigen Gautschi, der jahrelang in einer Doppelfunktion agierte, wird die aktuelle Saison definitiv die letzte als Spieler sein. Sein Nachfolger auf dem Libero-Posten steht bereits in den Startlöchern. Es ist der 20-jährige Jonas Peter aus Winterthur, der in der aktuellen Saison mit regelmässigen Teileinsätzen behutsam an die neue Aufgabe herangeführt wird. Peter: «Ich habe unter Trainer Ignacio Verdi Fortschritte gemacht und freue mich, nächste Saison mehr Verantwortung übernehmen zu dürfen. Ich fühle mich der Aufgabe gewachsen.»

Dreikampf um die Playoffs

So viel zur nächsten Saison. Doch jetzt gilt es für Volley Luzern erst mal, die aktuelle Spielzeit erfolgreich abzuschliessen. Mit 21 Punkten aus 14 Partien ist man weiterhin auf Playoff-Kurs. Nach der 0:3-Klatsche vom Wochenende bei Schönenwerd liegt die Truppe von Trainer Verdi nun aber einen Punkt hinter dem viertplatzierten Amriswil und drei hinter Schönenwerd. Diese drei Mannschaften werden in der Schlussphase der Qualifikation die Playoff-Plätze 3 und 4 unter sich ausmachen – die ersten beiden Plätze sind bereits an Chênois und Näfels vergeben. Luzerns Vorteile gegenüber dem direkten Konkurrenten Amriswil, den man in dieser Saison bereits drei Mal geschlagen hat und bei dem man am Sonntag (16 Uhr) zum Cup-Viertelfinal antritt: In den letzten vier Runden spielen die Blauweissen noch gegen die beiden letztplatzierten Lausanne (Samstag, 18 Uhr) und Jona, während die Thurgauer nun hintereinander gegen die drei Topteams der Liga antreten müssen.

zurück zur Übersicht